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Associate Members

Philippe Ailleris (www.uapreporting.org/?page_id=10)
Stephen Baxter (www.stephen-baxter.com)
Robert Freitas (www.rfreitas.com)
Alexander Wendt (https://polisci.osu.edu/people/wendt.23)

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Dr. Karim Akerma

Kurzvita

Dr. Karim Akerma, 1965 in Hamburg geboren. Studium u.a. der Philosophie in Hamburg und Göteborg. Zurückliegende Lehraufträge an den Universitäten Hamburg und Leipzig. Professioneller Übersetzer aus dem Englischen, aus skandinavischen und romanischen Sprachen. Wichtigste Publikationen: „Soll eine Menschheit sein? Eine fundamentalethische Frage" (1995), „Verebben der Menschheit?
" (2000), „Außerirdische Einleitung in die Philosophie" (2002), „Lebensende und Lebensbeginn" (2006) sowie „Antinatalismus. Ein Handbuch" (2017). Internetauftritt: www.akerma.de


Statement
„Sollen wir uns wünschen, nicht allein zu sein im Weltall? Sollten wir nicht allein sein, so könnte dies bedeuten, dass es auch anderswo Wesen gibt, die so sind wie wir: mit unseren ungleichen Lebensbedingungen, Ungerechtigkeiten, unseren Kriegen seit Jahrtausenden und der von uns ausgehenden Umweltzerstörung und Ausbeutung weniger intelligenter Lebewesen. Oder kann man sich einen 'gerechten' Planeten vorstellen, mit einer einzigen homogenen Landmasse vielleicht, mit überall ähnlichen klimatischen Bedingungen und gleichmäßig verteilten Rohstoffen? Wenn ja: Wäre das Bewohntsein einer solchen Welt wünschenswert?"



Dr. Danny Ammon

Kurzvita

Geboren 1979, Studium der Informatik und Promotion in Medizinischer Informatik an der TU Ilmenau. Zweiter Vorsitzender der GEP e.V. und Redakteur des vereinseigenen Journals. Forschungsinteressen: Atmosphärische Phänomene und Verarbeitung entsprechender Beobachtungserfahrungen, Anomalistik, Verhältnis orthodoxer und heterodoxer Forschungsfelder. Webseite: www.dannyammon.de

Statement
„Das Konzept intelligenten außerirdischen Lebens begleitet den Menschen in verschiedenen Formen durch die Jahrhunderte, von wissenschaftlichen Spekulationen bis hin zu populären Erzählstoffen, in denen 'Aliens' als Erklärung für anomalistische Erfahrungen in Betracht gezogen werden. Hinter diesen Facetten und ihren Verhältnissen zueinander - die Suche nach intelligentem Leben im All, die Abschätzung von Auswirkungen einer entsprechenden Begegnung mit ihm sowie die Verankerung von 'Aliens' in Kulturen und Erfahrungshorizonten - verbergen sich spannende Forschungsfragen, die in einem interdisziplinären Kontext näher untersucht werden sollten."



Dr. Andreas Anton

Kurzvita

Andreas Anton, M.A., Studium der Soziologie, Geschichtswissenschaft und Kognitionswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, Promotion im DFG-Projekt „Im Schatten des Szientismus. Zum Umgang mit heterodoxen Wissensbeständen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR". Aktuelle Forschungsinteressen: Soziologische und historische Fragestellungen im Bereich der Parapsychologie und Anomalistik / Entstehung, Verbreitung und Stigmatisierung heterodoxer Wissensbestände, Erfahrungen und Praxisformen / gesellschaftliche Deutungsmuster außergewöhnlicher Erfahrungen / sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte der SETI-Forschung. Webseite: http://www.igpp.de/eks/andreas_anton.htm

Statement
„Der (wie auch immer geartete) Kontakt mit einer außerirdischen Zivilisation wäre eines der bedeutsamsten Ereignisse (wenn nicht das bedeutsamste Ereignis) der Menschheitsgeschichte. Die astronomischen Erkenntnisse der letzten beiden Jahrzehnte lassen es immer wahrscheinlicher erscheinen, dass die Erde nicht der einzige belebte Planet im Universum ist. Daher sollte die Menschheit sich mit großer Ernsthaftigkeit und auf wissenschaftlicher Grundlage mit der Frage beschäftigen, welche Konsequenzen die Konfrontation mit einer außerirdischen Intelligenz hätte."



Eberhard Bauer

Kurzvita

Eberhard Bauer ist Diplompsychologe und langjähriger Mitarbeiter am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP) in Freiburg i. Br. Er gehört zum Vorstand des Instituts und ist Koordinator der IGPP-Bereiche „Beratung und Information" sowie „Historische Studien / Archiv und Bibliothek". Zu seinen Forschungsinteressen gehören die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte von Spiritismus, Okkultismus und paranormalen Phänomenen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Webseite: http://www.igpp.de/hist/cv_eb.htm

Statement
„Ohne Zweifel gehört die Vorstellung einer 'Vielheit bewohnter Welten' seit der Antike zu den faszinierendsten Kapiteln der menschlichen Geistes- und Ideengeschichte. Allein die intellektuelle Vorwegnahme eines solchen Kontaktes auf allen möglichen Ebenen
so unterschiedlich dessen Wahrscheinlichkeit auch bewertet werden mag gehört zu den 'längeren Gedankenspielen' der menschlichen Imagination und Neugierde, die sich ins Kosmische hinein verlängern lassen und deren horizonterweiternde Relevanz in jedem Fall erhalten bliebe, selbst wenn der 'Erstkontakt' im weiteren Verlauf unserer planetarischen Geschichte niemals eintreten würde. Insofern haben 'Aliens' als psychosoziale Projektionsfläche eine wichtige irdische Funktion."



Prof. Dr. Michael Bohlander

Kurzvita
Michael Bohlander, Jahrgang 1962, Studium der Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes und der University of Exeter. 1992 Promotion an der Universität des Saarlandes. 1991 – 2004 Richter am Landgericht. Seit 2004 Professor an der Durham University; seit 2022 Professur für globales Recht und SETI-Strategie. Mitglied SETI Post-Detection Hub (Universität St Andrews); wissenschaftlicher Beirat Interdisziplinäres Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX - Universität Würzburg) und International Institute of Space Law.

Statement
SETI ist keine Forschung im Elfenbeinturm, sondern hat eminent praktische Konsequenzen. Die SETI Community diskutiert seit einiger Zeit über verschiedene Kontaktszenarien und hat eine Reihe von Deklarationen veröffentlicht, die aber allesamt rechtlich nicht bindend sind. Die frühe Einbindung von Juristen und internationalen Organisationen wie etwa der UN ist von entscheidender Bedeutung für die Schaffung allgemein akzeptierter und praxisorientierter Strategien, einschließlich der Vorbereitung der Menschheit für den Kontakt und die Zeit danach. SETI weist bisher zudem ein klares Demokratiedefizit auf: Der Bedarf für eine stärkere Verankerung von SETI in der Gesellschaft und insbesondere bei den politisch verantwortlichen Entscheidungsträgern ist unabweisbar, weil sie im Moment des Kontakts die Kontrolle übernehmen müssen und werden."




Dr. Ulrike Bohlmann

Kurzvita

Ulrike Bohlmann absolvierte ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Trier und ihr Referendariat am Oberlandesgericht Köln. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Luft- und Weltraumrecht der Universität zu Köln hat sie zum Thema „Kommerzielle Weltraumaktivitäten und die technischen gewerblichen Schutzrechte" promoviert. Seit 2002 ist sie bei der Europäischen Weltraumorganisation, ESA, beschäftigt, zunächst in der Rechtsabteilung und zuletzt in der Strategieabteilung. Sie ist Mitglied des International Institute of Space Law, des European Centre for Space Law sowie der International Academy of Astronautics und hat die ESA bereits in zahlreichen internationalen Foren wie dem Rechtsunterausschuss des UN Ausschusses für die friedliche Nutzung des Weltraums vertreten. Sie hat zahlreiche Fachveröffentlichungen und Vorträge auf dem Gebiet des Weltraumrechts und der Weltraumpolitik publiziert und gehalten.

Statement
„Die Begegnung der Menschheit mit extraterrestrischer Intelligenz beflügelt schon lange die Phantasie. Es erscheint nur eine Frage der Zeit, des technischen Durchbruchs, bis sich eine solche Vorstellung realisieren könnte.  Um so gut wie möglich auf einen solchen Paradigmenwechsel vorbereitet zu sein, sollten wir schon jetzt eine Reihe von Fragen beleuchten, die unseren Umgang mit intelligenten Lebensformen aus dem All definieren werden und verschiedene Szenarien durchspielen, um Risiken zu minimieren."



Stefan Brachat

Kurzvita

Stefan Brachat ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Soziologie der Universität Jena. Er hat Soziologie, Philosophie und Gesellschaftstheorie in Kassel, Wien und Jena studiert und war wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Indogermanistik der Universität Jena. Seine Arbeits- und Interessengebiete sind soziologische Systemtheorie, Akteur-Netzwerk-Theorie sowie vermittelnde Konzepte an der Schnittstelle von Kognition und sozialer Ordnung.

Statement
„Die Suche nach extraterrestrischer Intelligenz gehört zu den faszinierendsten wissenschaftlichen Unternehmungen der Gegenwart. Auch wenn sich derzeit kaum absehen lässt, ob wir jemals auf außerirdisches Leben, geschweige denn auf fremde Zivilisationen (oder etwas Ähnliches) stoßen werden, lohnt es sich, danach zu suchen. Für ebenso wichtig wie die Suche selbst halte ich die sozialwissenschaftliche Reflexion dieser Bemühungen. Ich bin davon überzeugt, dass die Sozialwissenschaften einen bedeutenden Beitrag zur Ausrichtung und Weiterentwicklung dieser Suche leisten können – und sollten."



Matthias Braeunig

Kurzvita

Matthias Braeunig hat Physik an der Freien Universität Berlin und an der Université Grenoble studiert. Nach anfänglichen Arbeiten in der Kern- und Elementarteilchen-Physik hat er sich psychophysiologischen Forschungen und einer Beschäftigung mit Grenzgebieten zugewandt. Heute forscht er an der Klinik für psychosomatische Medizin in Freiburg. Seine besonderen Interessen gelten der Kybernetik zweiter Ordnung sowie buddhistischen Studien und Meditationen.

Statement
„Das enorm gewachsene Verständnis der erweiterten Umwelt der Erde lässt eine Entdeckung außerirdischer Lebensformen immer wahrscheinlicher werden. Für einen Kontakt werden wir aber kaum auf physikalische Kommunikationsmittel setzen können, da die Übertragungsdauer für elektromagnetische Signale zu groß ist. Eine Stabilisierung von Kommunikationskanälen auf Basis dyadischer Subjekt-Objekt Beziehungen muss dennoch von der weiteren technischen Entwicklung getragen werden. Es erscheint mir daher plausibel, dass neue Technologien mit Erkenntnissen Hand in Hand gehen, welche eine 'außerirdische Intelligenz' als Abbild des Beobachters aufzufassen erlauben und implizite ethische Forderungen an das Design beinhalten."



Dr. Ralf Bülow

Kurzvita

Ralf Bülow kommt aus Gelsenkirchen und studierte Informatik, Mathematik und Philosophie in Bonn. Er ist Diplom-Informatiker (1977) und promovierter Logiker (1980). Berufliche Stationen bei Siemens und im Deutschen Museum in München, als Wissenschafts- und Technikjournalist, als Kurator zahlreicher naturwissenschaftlicher Ausstellungen. Aufbau des Computermuseums in Kiel. 2004 gab er den utopischen Roman
Das Automatenzeitalter" (1930) von Ri Tokko, d.i. Ludwig Dexheimer, neu heraus. Mitwirkung in der Arbeitsgruppe „Die Zukunft in den Sternen" der FU Berlin; Internetseite www.retro-futurismus.de über Technikvisionen der 1950er/1960er Jahre.   


Statement
„Die Suche nach den 'Brüdern im All' (Heinz Haber) ist eine der wichtigsten Aufgaben der Naturwissenschaft, und die eingesetzten Methoden der Astronomie, Radioastronomie, Astrophysik, Biologie und Raumfahrt verdienen unsere volle Unterstützung. Sie müssen durch Nicht-Standard-Techniken erweitert werden, die die wissenschaftlichen Regeln befolgen. In Betracht kommen u. a. die Analyse ungewöhnlicher Himmelsphänomene, die kritische Durchsicht älterer Berichte und Legenden über Kontakte mit Außerirdischen und die systematische Suche nach Alien-Spuren auf hochaufgelösten Mondfotos. Grundregel solcher 'unorthodoxer' Forschung muss dabei sein, sie nicht gegen, sondern in Einklang mit der 'traditionellen' Wissenschaft auszuüben."



Niklas Döbler

Kurzvita

Geboren 1995 in Berlin. Studium der Psychologie in Bamberg (M.Sc). Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der dortigen Universität. Masterarbeitsthema: „Thinking ETI - Von der Notwendigkeit einer Exopsychologie
." Forschungsinteressen: Ausbau der Exopsychologie, Repräsentanz von ETIs, Computerspiele und die psychologischen Konsequenzen von Cyber enhancements.


Statement
„Das Nachdenken über Außerirdische ist bereits jetzt Teil unserer psychischen Realität. Es ist daher unbedingt notwendig, dass sich die Psychologie diesem Thema widmet. Dabei muss sie auch implizite Annahmen, die wir über extraterrestrische Intelligenzen machen, auf ihre Gültigkeit hin untersuchen. Diesem Vorhaben hat sich die Exopsychologie verschrieben als diejenige Disziplin der Psychologie, die sich mit dem Erleben und Verhalten von extraterrestrischer Intelligenz und deren humanspezifischer Repräsentanz beschäftigt. Die Exopsychologie trägt dazu bei, die SETI-Forschung interdisziplinärer zu gestalten und eröffnet uns so neue Perspektiven im Nachdenken über Außerirdische."



Dr. Martin Engelbrecht

Kurzvita

Dr. Martin Engelbrecht, Jahrgang 1962. Wissens- und Religionssoziologe. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Dynamiken der spirituellen und weltanschaulichen Gegenwartslandschaft in Deutschland (privatisierte Religion, Islam, Religion in Unterhaltungsmedien, genderspezifische Spiritualität). Derzeitig Hausmann. Arbeitet an einer größeren Veröffentlichung zum Thema muslimische Spiritualität und Theologie im Spannungsfeld von Migration und Sozialer Arbeit.

Statement
„Eine mögliche Begegnung mit außerirdischem intelligenten Leben würde nicht nur in politischer, sondern auch in philosophischer und spiritueller Hinsicht die wahrscheinlich größte Krise der Menschheitsgeschichte einleiten (und im Umkehrschluss auch ein unvergleichliches Potential zur Weiterentwicklung enthalten). Wie viele unserer (in Lessingscher Diktion) 'allgemeinen Vernunftwahrheiten' würden sich in einer solchen Begegnung als 'historische Zufallswahrheiten' entpuppen? Nicht zuletzt deshalb ist die gedankliche Vorwegnahme dieses Kontaktes und seiner Konsequenzen eine der spannendsten Herausforderungen, die es gibt."



Dr. Hansjürg Geiger

Kurzvita

Geboren am 30.11.1951 in Luzern, Schweiz. Studium an der Universität Bern, Abschluss 1982 mit dem Doktorat, 1993 Habilitation. Danach Vorlesungen und Forschungsarbeiten über Evolutionsbiologie und Astrobiologie bis 2002. Anschließend Gymnasiallehrer in Solothurn. Autor von drei Büchern und von zahlreichen populärwissenschaftlichen Artikeln zum Thema. Vortragsreferent. Webseite: www.astrobiologie.ch

Statement
„Die Suche nach fremdem Leben im Weltall ist mit Sicherheit einer der bedeutsamsten Forschungsbereiche überhaupt. Der Nachweis fremder Lebensformen hätte enorme Auswirkungen auf unser Weltbild und das Selbstverständnis der Menschheit. Ich bin überzeugt, dass die heute lebenden Generationen die ersten in unserer Geschichte sind, die eine echte Chance haben, selbst fremdes Leben im All zu finden und vielleicht sogar mit anderen Intelligenzen in Kontakt zu treten. Als Evolutionsbiologe interessieren mich speziell die Forschungsarbeiten zum Ursprungs des irdischen Lebens und die daraus ableitbaren Erkenntnisse für die Suche nach
'den Anderen', so einfach sie auch gebaut sein mögen. Gespannt verfolge ich die Fahndung nach Leben in unserem Sonnensystem."



Daniel Gerritzen

Kurzvita

Daniel Gerritzen studierte Fachjournalismus und kreatives Schreiben. Er war Herausgeber zu naturwissenschaftlich-philosophischen Themen und ist freier Autor. Gerritzen veröffentlichte Essays und Sachbücher zu den Themen Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen (SETI) und Künstliche Intelligenz, darunter „Erstkontakt – Warum wir uns auf Außerirdische vorbereiten müssen" (Franckh Kosmos Verlag, 2016), „Die pandorische Schwelle – Wenn künstliche Intelligenz angreift" (Daedalus Verlag, 2017) sowie „Die kosmische Krise" (Matthes und Seitz, 2023). Gerritzen ist Mitglied der Gesellschaft für Anomalistik. Sein Forschungsinteresse gilt der Rolle der Medien bei einem Erstkontakt. Webseite: www.danielgerritzen.com


Statement

„Seit 1960 sucht SETI nach Radiosignalen von fremden Zivilisationen im All. Einige Radioastronomen senden sogar gezielte Radiobotschaften (METI) an mögliche außerirdische Kulturen. Dies geschieht jedoch, ohne dass die verantwortlichen Wissenschaftler die großen gesellschaftlichen Risiken erforscht hätten. Angesichts eines drohenden Kulturschocks sollten die möglichen einschneidenden Auswirkungen eines Kontakts aber schnellstens interdisziplinär ausgelotet und global bindende Maßnahmen ausgearbeitet werden. Die Entdeckung von erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems legt nahe, dass ein Kontakt unmittelbar bevorstehen könnte. Besser, wir sind vorbereitet."




Prof. Dr. Dieter B. Herrmann

Kurzvita

Dieter B. Herrmann, Prof. Dr. rer. nat et sc. phil., Studium der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin, dort auch Promotion (1969) und Habilitation (1986) sowie Honorarprofessor. 1976-2004 Direktor der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow, 1987 – 2004 auch Gründungsdirektor des Zeiss-Großplanetariums Berlin. 2006-2012 Präsident der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, seit 2013 Mitglied des Vorstandes der Berliner Urania. Autor zahlreicher Bücher zur Astronomie und Forschungspublikationen zu quantitativen Methoden in der Wissenschaftsgeschichte sowie  zur Geschichte der Astrophysik, darunter auch zu grenzwissenschaftlichen Problemen (Astrologie, Wissenschaftssoziologie, Heuristik).

Statement
„Dass Außerirdische existieren, ist im Lichte jüngster Forschungen auf den Gebieten der Exoplaneten, der chemischen Evolution im Universum und der Astrobiologie immer wahrscheinlicher geworden. Auch wenn ein eventueller Kontakt mit ihnen gegenwärtig nur eine Denkmöglichkeit darstellt, lohnt sich die Beschäftigung mit diesem Problemkreis, weil wir auf diesem Wege viel über die menschlichen Gesellschaften und Kulturen selbst lernen können."




Foto: Ralf Drescher, Berlin

Gerd H. Hövelmann

Kurzvita

Gerd H. Hövelmann, M.A., Studium der Philosophie, Linguistik, Literaturwissenschaft und Psychologie an der Universität Marburg; von 1984 bis 1993 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Marburg, seither freier Autor, Übersetzer, Unternehmensberater. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen in einer breiten Palette disziplinärer Kontexte. Jeweils mehrjährige Forschungserfahrungen zu Problemen der Evolutionsbiologie, der bemannten Raumfahrt, der nonverbalen Kommunikation und anderer einschlägiger Forschungsfelder; Herausgabe mehrerer wissenschaftlicher Periodika.

Statement
„Selbst derjenige, der die Wahrscheinlichkeit für gering erachtet, dass die Menschheit in absehbarer Zeit einer hochentwickelten extraterrestrischen Zivilisation begegnen könnte, wird doch einräumen müssen, dass diese Wahrscheinlichkeit angesichts jüngerer Erkenntnisse von Astrophysik und Astrobiologie von Null deutlich verschieden ist. Dabei sprechen – anders als in den registrierten asymmetrischen Kulturbegegnungen in der Menschheitsgeschichte – all unser Wissen und alle Wahrscheinlichkeiten dafür, dass wir diesmal nicht die Entdecker, sondern die Entdeckten sein werden. Es bedarf keines langen Aufaddierens von Optionen, um zu verstehen und einzusehen, dass die Menschheit auf solche Begegnungen denkbar schlecht vorbereitet ist."



Aleksandar Janjic

Kurzvita

Geboren 1992 in Freising (Bayern), Studium der Biologie und Astronomie an der TU München. Heute dort in der Forschung tätig und Autor von Sachbüchern.
Researchgate: https://www.researchgate.net/profile/Aleksandar_Janjic4

Statement
„Einige Überzeugte gehen von einer hohen Wahrscheinlichkeit für intelligentes außerirdisches Leben aus - uns fehlt jedoch eine bekannte Grundgesamtheit, sprich: statistische Argumente haben hier keinerlei Aussagekraft. Deshalb sollten wir in den impulsiven Diskussion über außerirdische Intelligenzen nüchterner werden, indem wir uns auf mikrobiologische Grundlagen und evolutionsbiologische Kenntnisse über die Entstehung und Entwicklung von Intelligenz fokussieren. Diesen Beitrag möchte ich gemäß meines Forschungshintergrunds leisten."

Ingbert Jüdt

Kurzvita

Ingbert Jüdt, M.A., hat von 1987 bis 1994 in Heidelberg Soziologie und Politikwissenschaft studiert und arbeitet als freiberuflicher Software-Entwickler. Interessenschwerpunkte: Wissenschaftstheorie, Wissenssoziologie, Religionswissenschaft, Kulturgeschichte, Anomalistik

Statement
„Das Interesse an Außerirdischen außerhalb des klinisch isolierten Kontextes der offiziellen SETI-Forschung stellt den Inbegriff eines gesellschaftlich stigmatisierten Themas dar. Es verweist auf ein Kernproblem der modernen Wissensgesellschaft: An wieviel - tatsächlichen oder vermeintlichen -
'Unsinn' darf in einer demokratischen Gesellschaft schadlos geglaubt werden, und wie verhält sich das zu einer Krise des Wissens, in der der 'Unsinn' zwischen Zentrum und Peripherie der Wissensgesellschaft nicht mehr klar und eindeutig zugeordnet werden kann - in der also die bisherigen publizistischen und wissenschaftlichen Autoritäten der Wissensproduktion selbst systematisch unter Unsinnsverdacht geraten? Die Entscheidung, das Thema der Außerirdischen im obigen Sinne nicht vorab für Unsinn zu erklären, stellt daher eine produktive Provokation dar, die als ein Schlüssel zur Problemstellung dienen kann."



Prof. Dr. Hakan Kayal

Kurzvita

Prof. Dr.-Ing. H. Kayal studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin mit dem Schwerpunkt Raumfahrttechnik. Er arbeitete 1995 am Betrieb des geostationären Kommunikationssatelliten TÜRKSAT-1B. Dem folgte bis 2003 die Mitarbeit an dem Satellitenprojekt BIRD des DLR in Berlin, zuletzt als stellv. Projektleiter. Nach der Promotion leitete er u.a. das Picosatellitenprojekt BEESAT an der TU Berlin. Seit 2008 ist er Professor für Raumfahrttechnik an der Universität Würzburg. Seine Arbeitsgebiete konzentrieren sich auf die Entwicklung, Bau und Betrieb von Raumfahrtsystemen, Kleinsatelliten und höhere Autonomie, sowie die Suche nach außerirdischer Intelligenz und Erforschung von unbekannten Himmelsphänomenen.

Statement
„Metaphorisch gesehen sind wir alle auf einem wenig bekannten Territorium mit dem Raumschiff Erde unterwegs im Weltraum. Bei so einer Reise würde es auf der Erde alleine schon die Vorsicht gebieten, den Weg möglichst gut auszuloten. Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Zahl von neu entdeckten extrasolaren Planeten und dem vermehrten Wissen über die Randbedingungen, unter denen sich Leben entwickeln kann, ist zu erwarten, dass bald Leben außerhalb der Erde in irgendeiner Form nachgewiesen werden könnte. Die Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen ist, aufgrund der grundlegenden Bedeutung einer Entdeckung, der logische nächste Schritt."



Axel Kopsch

Kurzvita

Axel H. Kopsch, Studium an der Technischen Universität Berlin, anschließend Dipl.-Ing. der Elektro- und Nachrichtentechnik bei Dornier System (heute Airbus-Space Astrium). Systemtechnische Studien zur Navigation, Telemetrie-/Kommandoübertragung und elektromagnetischen Verträglichkeit von militärischen sowie Satelliten-Systemen. Systemingenieur und später Leitungsfunktion in Satellitenprojekten für die Europäische Raumfahrtagentur ESA. Bis 2007 System Engineering Manager auf dem Gebiet zukünftiger Erdbeobachtungssatelliten und ihrer Nutzlasten im optischen Bereich sowie im Radarbereich der Mikrowelleninstrumente. Systemstudien in der SAR-Technologie für ESA, DLR und BMVg. 2004-2011 Generalsekretär im Internationalen Förderkreis für Raumfahrt (IFR) – Hermann Oberth Wernher von Braun e.V..


Statement
„Seit den 60er Jahren verfolge ich Debatten um die Frage, ob die Erde schon einmal Besuch von Außerirdischen gehabt haben könnte (Paleo-SETI), und zwar mit nüchternem raumfahrttechnischen Hintergrund.
'Glaubenskategorien' in Zusammenhang mit diesem Thema, wie in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder formuliert, lehne ich ab. Ich halte die Existenz außerirdischen Lebens sowie außerirdischer Artefakte sowohl auf der Erde als auch im erdnahen Weltraum/Mond/Sonnensystem aus rationalen Überlegungen für möglich und wäre nicht überrascht, wenn sich in absehbarer Zeit entsprechende Beweise fänden."



Prof. Dr. Armin Kreiner

Kurzvita

Armin Kreiner, Dr. theol., 1995-2013 Prof. für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg Universität in Mainz, seit 2013 Prof. für Fundamentaltheologie an der LMU München. Forschungsschwerpunkt ist unter anderem das Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie.


Statement
„Die Frage nach den theologischen Konsequenzen, die aus der Existenz außerirdischer Intelligenz resultieren würden, sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden. Auch wenn wir im Augenblick nicht wissen, ob es andernorts  intelligentes Leben gibt, so wissen wir immerhin, dass nichts dagegen spricht. Die bloße Möglichkeit ist Anlass genug, danach zu fragen, ob und inwiefern sich die Existenz von ETI mit dem christlichen Bekenntnis vereinbaren ließe und ob andere religiöse Traditionen darauf eventuell besser vorbereitet sind."



Dr. Karsten Kruschel

Kurzvita

Karsten Kruschel, Dipl. paed., Dr. phil., studierte Geschichte und Germanistik in Magdeburg, unterrichtete an einer Hochschule in Leipzig und promovierte mit einer Arbeit über die Science Fiction-Literatur in der DDR. Seine erste SF-Geschichten wurden 1979 veröffentlicht. Seit 2010 ist er freier Schriftsteller. Seine Romane wurden zweimal mit dem Deutschen Science Fiction Preis als beste ihres Jahrgangs ausgezeichnet. Webseite: www.karstenkruschel.de


Statement
„Alle bisherigen Szenarien über den Erstkontakt mit einer außerirdischen Zivilisation sagen sehr viel über den Menschen aus und über die Zeit, in der diese Szenarien erdacht wurden. Über die Außerirdischen hingegen sagen sie nichts. Wie könnten sie auch? Dennoch halte ich diese Gedankenspiele für enorm wichtig, weil sie den Blickwinkel unserer Spezies erweitern, Ideen hervorbringen, die ohne diese Gedankenspiele nie entstehen würden. Und ja, ich glaube daran, daß es außerirdische Zivilisationen gibt. Sie mögen zu weit weg sein, längst ausgestorben, mit sich auf ihrem Planeten zufrieden, in unvorstellbare Daseinsformen übergewechselt, das Radio nie erfunden haben oder einfach nicht interessiert an elektromagnetischen Lärm ausstrahlenden Primitivlingen. Aber sie existieren."



    Foto: Peter Fleissner

Dr. Andreas Losch

Kurzvita

Dr. theol. Andreas Losch, Studium der ev. Theologie und Judaistik in Bochum, Wuppertal, Jerusalem und Heidelberg. Promotion über das Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften in Bochum. Redaktionelle Mitarbeit an der Martin Buber Werkausgabe, Düsseldorf. Gut drei Jahre Postdoc am Center for Space and Habitability der Universität Bern und Koordinator des Projektes
Life beyond our planet?", jetzt Forscher an der Berner theologischen Fakultät zum Thema Planetare Nachhaltigkeit".  U.a. Beschäftigung mit grundlegenden Reflexionen über den Lebensbegriff und die Stellung menschlichen Lebens im Universum. Website: www.andreaslosch.info, www.lifebeyondourplanet.unibe.ch, www.planetarysustainability.unibe.ch


Statement
„Ausserirdisches Leben, erst recht intelligentes, ist derzeit noch eine Hypothese, allerdings eine, welche die Astrophysiker hier in Bern für sehr wahrscheinlich halten. Das Projekt Life beyond our planet? beschäftigt sich mit der Bedeutung dieser möglichen Existenz ausserirdischen Lebens für die Menschheit. Wie könnte man es finden, wenn man nicht weiss, welche Gestalt es hat? Welche Rolle spielt Science Fiction in der Motivation naturwissenschaftlicher Forschung? Welche Folgen hätte die Existenz ausserirdischen Lebens für die christliche Religionstradition? Diese Fragen werden angesichts der sicheren Existenz zahlreicher Exoplaneten virulent, auch wenn man aufgrund der unendlichen Weiten des Universums vielleicht niemals mit intelligentem ausserirdischem Leben in Kontakt tritt."



Prof. Dr. Ben Moore

Kurzvita

Ben Moore ist Professor für Astrophysik an der Universität Zürich. Der Brite hat über 200 wissenschaftliche Abhandlungen verfasst, unter anderem zum Ursprung der Planeten und Galaxien sowie zu Dunkler Materie und Dunkler Energie. Seit 2013 hält er eine Vorlesung zur Astrobiologie, welche sich mit der möglichen Entstehung und Existenz von ausserirdischem Leben beschäftigt. Seine Forschungsgruppe verwendet eigens dafür konstruierte Supercomputer, um die Entstehung kosmischer Strukturen zu simulieren. Moore ist Autor von zwei erzählenden Sachbüchern,
Elefanten im All – Unser Platz im Universum" und Da draussen – Leben auf unserem Planeten und anderswo". Webseite: www.astroparticle.net


Statement
„Da draußen zwischen den Sternen gibt es zahlreiche Welten, die der unseren gleichen – 10 Milliarden, so schätzt man, allein in unserer Galaxie. Das ist ein unglaublicher Gedanke. Wie viele dieser Welten sind öd und leer, und wie viele von Leben erfüllt? Astronomen haben Techniken entwickelt, um die Eigenschaften und Atmosphären dieser Planeten zu studieren und sogar ihr Klima und ihre Wetterverhältnisse zu beobachten. Es ist möglich, dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte auf den Oberflächen solcher Planeten die Signaturen von Leben feststellen werden. Meines Erachtens ist die Frage, die sich aufdrängt, nicht, ob es da draußen überhaupt Leben gibt, sondern wie dieses Leben aussehen könnte und wie es sich verhält."



Dr. Karl Olsberg

Kurzvita

Karl Olsberg promovierte über künstliche Intelligenz, war Unternehmensberater, Manager bei einem Fernsehsender und gründete zwei Unternehmen in der New Economy. 2007 erschien sein erster Roman „Das System", der es in die SPIEGEL-Bestsellerliste schaffte und für den Kurd Laßwitz-Preis nominiert wurde. In dem Sachbuch „Schöpfung außer Kontrolle" beschäftigte er sich mit den Auswirkungen der technischen Evolution. Olsberg hat drei Söhne und lebt in Hamburg.

Statement
„Als die Einwohner Mittelamerikas im 15. und 16. Jahrhundert zum ersten Mal Kontakt mit Europäern hatten, empfingen sie diese freundlich und voller Bewunderung für deren überlegene Technologie. Doch die indogenen Völker wurden unterdrückt, versklavt oder fielen Seuchen zum Opfer, viele ihrer kulturellen Errungenschaften wurden zerstört. Wir können nur hoffen, dass es uns besser ergeht, wenn wir eines Tages in Kontakt mit einer überlegenen außerirdischen Spezies kommen sollten. Chancen und Risiken einer solchen Begegnung zu erwägen und Pläne für diesen Fall vorzubereiten, ist sinnvoll und notwendig. Zudem sehe ich Parallelen zu der Frage, wie wir mit superintelligenten Maschinen umgehen sollten, die sich uns mit Sicherheit in naher Zukunft stellen wird."



Justus Pötzsch

Kurzvita

Justus Pötzsch studierte an der Technischen Universität Dresden Soziologie (Dipl.) und Psychologie. Seine Abschlussarbeit „Homo Martius. Eine anthropologische und soziologische Analyse der Menschheit an der Schwelle zur interplanetaren Existenz" beschäftigt sich mit den anthropologischen und kulturellen Voraussetzungen eines nachhaltigen menschlichen Aufbruchs in den Kosmos. Sein Interesse gilt der Kultur- und Wissenssoziologie, insbesondere dem Wandel von Welt- und Menschenbildern.

Statement
„Wenn sich die Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts um ein nachhaltiges Vordringen in den kosmischen Raum bemüht, so ist parallel zu dieser räumlichen auch eine kulturelle Erweiterung von Nöten. Für die 'Weltraumtauglichkeit' bedarf es daher einer grundlegenden Überarbeitung der menschlich-irdischen Wissens- und Handlungsschemata. Und diese lassen sich gerade am Phänomen (auch hypothetischer) außerirdischer Wesen, durch die damit einhergehenden Grenzverschiebungen globaler Sinn- und Lebenswelten, auf den Kosmos ausweiten."



Bernhard Pröschold

Kurzvita

Bernhard Pröschold, M.A., von 1998 bis 2003 Studium der Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Münster. Seitdem selbständig als Astrofotograf und Autor. Mitwirkung an zahlreichen Zeitschriftenbeiträgen, Büchern und TV-Dokumentationen zu astronomischen Themen. Seit 2010 regelmäßige Forschungsreisen nach Hessdalen. Webseite: www.hessdalen.de

Statement

'Primaten, Cyborgs und Frauen' untertitelte die Wissenschaftsforscherin Donna Haraway ihr erstmals 1991 erschienenes Buch, welches zu einem Standardwerk posthumanistischen Denkens werden sollte. 'Außerirdische' ließen sich nahtlos in diese Aufzählung einfügen, unterminiert eine potenzielle extraterrestrischer Intelligenz doch die Vormachstellung des Menschen im Allgemeinen und des weißen Mannes im Speziellen. Kein Wunder, dass es bevorzugt weiße Männer sind, die Überlegungen, dass eine außeridische Intelligenz das Sonnensystem oder gar die Erde erreicht haben könnte, beharrlich die Legitimität absprechen. Es wäre nicht der erste ideologisch motivierte Irrtum der Wissenschaftsgeschichte."




Prof. Dr. Michael Schetsche

Kurzvita

Dr. Michael Schetsche, Politologe und Soziologe; Außerplanmäßiger Professor am Institut für Soziologie der Albrecht-Ludwigs-Universität und Forschungskoordinator am IGPP Freiburg. Forschungsgebiete: Wissens- und Mediensoziologie, Soziologie sozialer Probleme, reflexive Anomalistik, Exosoziologie, Futurologie/qualitative Prognostik. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema
Menschen und Außerirdische". Webseite: www.soziologie.uni-freiburg.de/personen/mschetsche


Statement
„Wie die Menschheitsgeschichte lehrt, wohnt dem Zusammentreffen von Zivilisationen immer etwas Krisenhaftes inne. Alles ist hier möglich. Der Kontakt kann für beide Seiten positiv verlaufen, er kann aber auch in die Katastrophe führen. Dies dürfte umso mehr gelten, wenn die Beteiligten aus unterschiedlichen Welten stammen. Heute wissen wir noch nicht einmal, auf welche Weise wir letztlich von der Existenz der anderen erfahren werden. Sicher ist nur, dass der Kontakt mit einer extraterrestrischen Zivilisation zu den folgenreichsten Ereignissen der Menschheitsgeschichte gehören wird. Wir sollten über die möglichen Konsequenzen gründlich nachdenken. Und wir sollten vorbereitet sein. Manchmal erhält man keine zweite Chance."



Prof. Dr. Rainer Schimming

Kurzvita

Rainer Schimming. Studium der Mathematik ab 1964 in Leipzig. Promotion 1971 und Habilitation 1979 an der Leipziger Universität. Mitarbeiter daselbst bis zur Berufung als Dozent für Analysis 1981 nach Greifswald. 1996 dort zum Professor berufen. Forschungsaufenthalte 1975/76 an der Universität Kiew sowie 1986 am Einstein-Laboratorium in Potsdam. Forschungen zur Mathematischen Physik, Differentialgeometrie und Mathematischen Biologie führten zu etwa 100 Veröffentlichungen. Seit jeher Nebeninteresse für Philosophie, das sich im Ruhestand ab 2009 verstärkt hat und sich unter anderem in Vorlesungen an der Universität Potsdam realisierte.

Statement
„Seit die Erde nicht mehr als das Zentrum des Universums angesehen wird, fragt man nach lebendigen bzw. intelligenten Lebewesen auf anderen Himmelskörpern. Dank astronomischer Erkenntnisse - neuerdings vor allem über Exoplaneten - avancierte die Idee von der Spekulation zu einem Forschungsthema. Die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens bzw. von uns ähnlichen Extraterrestriern ist wohl sehr gering. Aber die Auseinandersetzung mit solchen Möglichkeiten führt schon jetzt zu vertieften Einsichten über uns selbst und unsere Stellung im Kosmos."



Uwe Schmaling

Kurzvita

Uwe Schmaling war Mitherausgeber eines der wenigen damaligen Raumfahrtperiodika in der DDR („Raumfahrt informativ, 1978-1984) sowie Mitbegründer der Neubrandenburger Tage der Raumfahrt (1979- heute). Er ist Gründer des gemeinnützigen Vereins Initiative 2000 plus e.V. (1997), der sich mit innovativen Jugendprojekten beschäftigt. Dazu gehört die sich im Aufbau befindliche Webseite: lt www.space3000.netSeit 1998 ist er Chefredakteur der einzigen deutschsprachigen Zeitschrift „Raumfahrt Concret", die sich ausschließlich mit Themen der Raumfahrt und Weltraumforschung beschäftigt: www.raumfahrt-concret.de

Statement
„Ich bin für eine äußerst offene Herangehensweise an die Grundfrage allen Seins und Bewußtseins. Die vorschnelle Verteufelung von unkonservativen Gedanken und Ideen als Verschwörungstheorien sind für mich unhaltbar. Ich plädiere für mehr Dialektik, vor allem dafür, sich mit Differentialdiagnosen und empirischen Methoden auseinanderzusetzen. Ein Beispiel: Die häufig strapazierte und oft belächelte Thematik
'Zeitreisen' könnte man auch sehr praktisch angehen, wenn man erstens alle bekannten Phänomene dem zuordnet bzw. davon ausschließt und zweitens nach Anomalien sucht, die auf den ersten Blick nicht als diese erkannt werden. Denn nach dem Wechselwirkungsprinzip müssten 'Zeitreisen', so es sie denn gäbe, Spuren hinterlassen. Diese könnte man in großangelegten Feldversuchen entdecken oder sammeln, um sie später, wenn uns entsprechende Verfahren zur Verfügung stehen, zu interpretieren. Ähnlich könnte man mit anderen Thematiken wie der Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen verfahren."



Prof. Dr. Jeannette Schmid

Kurzvita

Dr. Jeannette Schmid, außerplanmäßige Professorin für Psychologie; E-Learning-Administratorin im Hochschulrechenzentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Forschung und Publikationen zu den Themen Digitale Lehre, Aggression, Kommunikation.  Webseite: http://user.uni-frankfurt.de/~jeschmid/

Statement
„Beim Nachdenken über das Fremde sind wir letztlich immer wieder auf uns selbst zurückgeworfen. Die Standards für den Vergleich entnehmen wir unserer Erfahrungswelt. Eine Reflexion der eigenen Spekulationen über die Beschaffenheit außerirdischer Intelligenz ermöglicht einen frischen Blick auf möglicherweise unzutreffende Annahmen über terrestrisches Erleben und Verhalten. So bringt uns die Beschäftigung mit der Möglichkeit außerirdischer Intelligenz einen Schritt weiter beim Verständnis der irdischen Intelligenz."



Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch

Kurzvita

Dirk Schulze-Makuch. Studium der Geologie in Giessen, Promotion in den Geowissenschaften an der University of Wisconsin-Milwaukee, USA.  Nach Promotion Assistant Professor an der University of Texas at El Paso und NASA Faculty Fellow am Goddard Space Flight Center. Ab 2003 an der Washington State University, erst als Associate Professor, dann als (Full) Professor. In 2011 Verleihung des Friedrich-Wilhelm Bessel Preises der Humboldt Stiftung für Forschungsarbeiten in Exobiologie und Gastwissenschaftler am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin. Ab 2013 Gastprofessor an der Technischen Universität Berlin.

Statement
„Eine zentrale jahrtausendalte Frage ist: Are we alone? Inzwischen wurden tausende von Exoplaneten gefunden, manche von diesen wahrscheinlich habitabel. Aber Habitabilität bedeutet nicht, dass es dort Leben gibt. Der Ursprung des Lebens auf der Erde und die Evolution zu komplexen Leben, inklusive Intelligenz, ist immer noch eine der großen ausstehenden Rätsel unserer Zeit. Unter welchen Bedingungen kann komplexes Leben auf anderen Planeten entstehen,  erdähnlich oder nicht? Endlich sind wir so weit, daß wir beginnen Antworten auf diese Frage zu bekommen."



Dr. Andreas Schwarz

Kurzvita

Andreas Schwarz, Promotion in Kommunikationswissenschaft zum Thema „Krisen-PR aus Sicht der Stakeholder" an der TU Ilmenau (2009). Gründungsvorsitzender der Fachgruppe Krisenkommunikation der ECREA (2011-2018); Ko-Direktor der Internationalen Forschungsgruppe Krisenkommunikation (seit 2017); Leiter des Fachgebiets Public Relations und Technikkommunikation am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau (seit 2017). Webseite der TU Ilmenau


Statement

„Mit mehr als 4000 bestätigten Exoplaneten und einer beträchtlichen Anzahl dieser Planeten in der sogenannten habitablen Zone wird es zunehmend interessanter, sich nicht nur wissenschaftlich mit der Suche nach extraterrestrischen Lebensformen zu befassen, sondern auch die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Suche sozialwissenschaftlich in den Blick zu nehmen. Kostspielige Weltraummissionen, der Fund extraterrestrischer Artefakte oder gar der Kontakt mit intelligenten Lebensformen haben eines gemeinsam: Sie lösen Kommunikation in der Gesellschaft aus, die nicht selten kontrovers oder krisenhaft verlaufen wird. Zum Verständnis dieser Prozesse und zur Vorbereitung auf ein Kontakt- bzw. Fundszenario kann die kommunikationswissenschaftliche Forschung einen wichtigen Beitrag leisten."




Klaus Stähle

Kurzvita
Klaus Stähle ist im Schwabenland geboren und aufgewachsen, hat in Freiburg und Berlin Rechtswissenschaften studiert und ist als selbstständiger Rechtsanwalt seit 1993 tätig. Er betreibt in Berlin die auf Arbeitsrecht spezialisierte Kanzlei Stähle, Fachanwälte für Arbeitsrecht. Seit seiner Jugend interessiert sich Klaus Stähle für Science-Fiction und Fragen rund um den Kontakt mit Außerirdischen. Veröffentlichungen zur Exosoziologie führten zur Feststellung, dass für die Rechtswissenschaften das Thema eines denkbaren Kontakts mit Außerirdischen noch nicht ausgeleuchtet ist. Klaus Stähle befasst sich daher neben dem Arbeitsrecht und seiner politischen Arbeit mit Rechtsfragen beim Kontakt mit Extraterrestrischen.

Statement
Sollte die Menschheit von Extraterrestrischen entdeckt, beobachtet oder gar besucht werden, so kann ein offener Kontakt mit relevantem Informationsaustausch nur dann stattfinden, wenn die Menschheit die rechtlichen, institutionellen sowie wirtschafts- und finanzpolitischen Rahmenbedingungen zuvor geschaffen hat. Denn ohne die Erfüllung dieser Voraussetzungen würde die Menschheit in Chaos, vermutlich sogar in Krieg und Elend versinken, wofür die ET mitverantwortlich wären. Rational handelnde ET werden daher keinen Kontakt mit relevantem Informationsaustausch aufnehmen, bevor sie nicht die Erfüllung dieser Voraussetzungen feststellen können."




Dr. Karlheinz Steinmüller

Kurzvita

Karlheinz Steinmüller, Dipl.-Phys., Dr. phil., hat in Chemnitz und Berlin Physik und Philosophie studiert und an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften Ökosysteme modelliert. Seit den 1980er Jahren schreibt er gemeinsam mit seiner Frau Angela Steinmüller Science Fiction. Seit 1991 ist er in der Zukunftsforschung tätig, u.a. als Mitgründer und Wissenschaftlicher Direktor der Z_punkt GmbH The Foresight Company. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit Zukunftsstudien im Auftrag von Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern. Sein besonderes Interesse gilt Langfristfragen der Menschheit. Webseite: www.steinmueller.eu

Statement
„Stanislaw Lem hat einmal geschrieben, dass die Futurologie einen heimlichen Alliierten in der SETI-Forschung habe, denn außerirdische Zivilisationen gestatteten einen Blick auf potentielle künftige Technologie. Da wir bislang keine ETI kennen, spiegeln Bilder von Außerirdischen vor allem heutige irdische Zukunftserwartungen. Außerdem ist danach zu fragen, welche Schlussfolgerungen aus dem silentium universi, dem Fehlen beobachtbarer kosmischer Wunder, die von hochentwickelten ETI verursacht werden, für die Zukunft der Menschheit zu ziehen sind. Die Konsequenzen einer hartnäckigen kosmischen ETI-Fehlstelle können ähnlich tiefgreifend sein wie die eines Kontakts."



Rüdiger Vaas

Kurzvita

Rüdiger Vaas ist Philosoph, Publizist, Dozent, Astronomie- und Physik-Redakteur beim Monatsmagazin
bild der wissenschaft" sowie Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher und philosophischer Buchreihen und Zeitschriften. Er hat Biologie, Germanistik/Linguistik und Philosophie an den Universitäten Stuttgart, Hohenheim und Tübingen studiert und zahlreiche Fachartikel zu Hirnforschung, Anthropologie, SETI und Philosophie der Kosmologie veröffentlicht sowie zehn Bücher.


Statement
„Die Menschheit ist sicherlich nicht die einzige sich für intelligent haltende Spezies im Multiversum und wohl auch nicht in der Milchstraße. Daher halte ich die passive Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen (SETI) für enorm wichtig, eine aktive (sendende) jedoch für verfrüht. Eine direkte Begegnung mit Aliens wäre wahrscheinlich eine große Gefahr; außerdem ist die Menschheit noch nicht reif für einen Kontakt. Unabhängig von den SETI-Erfolgsaussichten ist eine transdisziplinäre Beschäftigung damit von großer Bedeutung, weil sie auch vieles über uns Menschen lehrt, unsere Vorstellungen, Eigenschaften und Defizite. Daher ist SETI nicht nur eine Vorbereitung für den Ernstfall, sondern vor allem angewandte Anthropologie sowie Philosophie mit anderen Mitteln und neuen Perspektiven."



Bettina Wurche

Kurzvita

Die Biologin und Journalistin Bettina Wurche hat in Hamburg Zoologie, Fischereiwissenschaft und Geologie/Paläontologie studiert. Nach Forschungsreisen zwischen Arktis und Antarktis und langjähriger Tätigkeit in Museen schreibt sie jetzt für wissenschaftsnahe Institutionen und Medien. Ihr Schwerpunkt ist Science-Marketing - die allgemein verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten in lebendigen Texten, Vorträgen und Ausstellungen. Auf ihrem Science-Blog „meertext
" schreibt sie über Wale und Weltraum. Webseite: http://scienceblogs.de/meertext/


Statement
„Eine Grundbedingung bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz ist, mit offenen Augen und offenem Geist vorzugehen und anthropozentrische Denkmuster zu hinterfragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch auf anderen Planeten und Monden Leben gibt. Ich wage kaum zu hoffen, dass wir in meiner Lebensspanne extraterrestrisches Leben finden werden. Erhebliche Zweifel habe ich daran, dass wir innerhalb dieser Zeit Lebensformen finden werden, mit denen wir einen Dialog führen könnten. Wohin auch immer uns die Astrobiologie-Forschung führen wird: Auf jeden Fall lernen wir dadurch mehr über das Leben und seine Entstehung auf der Erde!"



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